Das DRK-Familienzentrum präsentiert seine Mobilität
Betretungsverbote, Kontaktbeschränkungen und geschlossene Einrichtungen, was früher unwirklich klang, wurde Realität. Aber aus dieser unfreiwilligen Pause entstanden Ideen.
In der heutigen Zeit sind Familien mit vielen Herausforderungen konfrontiert. Nicht nur im Hinblick auf die Vereinbarkeit von Familienleben und Berufstätigkeit, sondern auch in Punkto Erziehung. Hier beginnt die Beratungstätigkeit des DRK-Familienzentrums. Familien sollen über unterstützende Angebote in der nahen Umgebung, aber auch über die Grenzen der Städte und Dörfer hinaus informiert werden, um somit Unterstützung und Entlastung erfahren. Weiterhin sollten sie durch passende Angebote in ihrer Erziehungskompetenz gestärkt werden und die Möglichkeit erhalten, sich mit anderen Eltern zu vernetzen.
Vor allem in den ländlichen Gebieten ist die Vernetzung außerhalb des Umfeldes oft schwierig und dies wurde durch die Pandemie nicht leichter. Zusätzlich fanden wir durch Umfragen heraus, dass hilfreiche Angebote meist nur lokal verbreitet werden und so bleiben einige Kurse nur wenig besucht – obwohl der Bedarf vorhanden ist.
Wir wollten alle Familien über die Angebote informieren und wählten einen Ort, an dem sie sich beinahe täglich aufhalten – den Kindertagesstätten. In dem Einzugsgebiet des DRK-Familienzentrums befinden sich 23 Kitas, in bis zu 20 Km Entfernung und umfasst die Gemeinden Henstedt-Ulzburg und den Amtsbereich Kisdorf (8 Gemeinden). Um wirklich alle erreichen zu können, brauchte das Team des Familienzentrum vor allem Mobilität und Zeit.
Es entstand das Projekt „Kaffeemobil“. Das Projekt umfasst die Neuanschaffung eines umweltfreundlichen Fahrzeuges (100% elektrischer Antrieb) und eine pädagogische Fachkraft (50% Teilzeit) für die niedrigschwellige Erstberatung vor Ort. Bei einem kostenlosen Kaffee, während der Abholzeiten vor den Kitas werden Eltern über Angebote/ Kurse informiert, bekommen eine Antwort zu Fragen rund um ihr Kind oder können Bedarfe anmelden. „Zwischen Idee und Umsetzung sollten noch 2 Jahre vergehen – aber wir haben es geschafft.“, erklärte Richard Buchholz, Leiter des DRK -Familienzentrums.
Mithilfe der LAG Aktivregion Alsterland, der Bürgerstiftung der VR-Bank (2000€), dem LEADER Programm der EU und dem Ministerium für Landwirtschaft, ländliche Räume, Europa und Verbraucherschutz (28.000€), der Förderung für Familienzentren (7000€) und dem DRK Kreisverband Segeberg (Eigenanteil 8.000€) startete das Projekt am 01.01.2022, vorläufig befristet für ein Jahr.
Durch globale Lieferengpässe musste die pädagogische Fachkraft anfangs noch ihren privaten PKW oder das Lastenfahrrad des DRK-Familienzentrums nutzen. Dennoch konnten bereits Erfolge erzielt und relevante Kurse weitervermittelt werden. Bereits bevor das Fahrzeug ausgeliefert wurde, sind die Auswirkungen des Projektes und der Bedarf offensichtlich: „Familien treten an das DRK-Familienzentrum heran, um Anfragen für neue Angebote zu formulieren, unsere sowie die Kurse unsere Partner werden immer besser besucht und es wurden durch die hohe Nachfrage ein weiteres Eltern Café, sowie eine Musikgruppe für Kinder unter 4 Jahren eröffnet. Doch jetzt, seitdem das Kaffeemobil offiziell in den Dienst gestellt wurde, ist die Aufmerksamkeit noch viel größer. Das Fahrzeug ist ein richtiger Publikumsmagnet.“, fasste Annabelle Tscherny, Projektleitung Kaffeemobil ihre Erfahrungen zusammen.
Das Projekt soll auch im nächsten Jahr aufgrund der hohen Resonanz fortgesetzt werden, sobald die Finanzierung gesichert ist. „Einen kleine Anteil kann das DRK-Familienzentrum selber tragen, aber wir hoffen noch einen Sponsoren zu finden, damit das Projekt vollumfänglich weiter laufen kann“, sagte Richard Buchholz, Leiter des DRK-Familienzentrums.